Als sich im Jahr 2012 die Arbeitsgruppe der Bereitschaften das erste Mal traf, ahnte niemand, dass es zehn Jahre dauern würde, bis der neue Einsatzleitwagen seinen Dienst würde aufnehmen können. Lange lag es an der Finanzierung. Als aber der Landkreis seine Zusage für 100.000€ gab, konnte die Arbeitsgruppe endlich loslegen und weitere Spendende ansprechen. Denn das vollausgestattete Fahrzeug kostete insgesamt 200.000€. Einige Ortsvereine, treue, aber auch neue Spendengebende unterstützten das Vorhaben.
Warum braucht es einen Einsatzleitwagen?
Je größer der Einsatz, umso wichtiger wird die Koordination. Das bedeutet, dass die Kommunikationswege und die Weitergabe von Informationen an einem Ort gebündelt werden müssen, damit der Einsatz reibungslos ablaufen kann. Das neue Fahrzeug wird mit einer Einsatzgruppe besetzt, die Informationen und Weisungen von der Einsatzleitung erhält. Dabei wird mit der integrierten Leitstelle, anderen Einsatzfahrzeugen, mit Krankenhäusern und anderen Mitgliedern der „Blaulichtfamiliie“, wie beispielsweise Feuerwehr, Polizei oder Bergwacht kommuniziert.
Der ELW – kurz für Einsatzleitwagen – wird somit zum „fahrenden Büro“ und ist der „Dienstleister“ für die Einsatzleitung. Es werden Informationen mit Hilfe der technischen Ausstattung gesammelt, visualisiert und verbreitet.
Wann wird der ELW alarmiert
Zum Einsatz kommt der ELW beispielweise bei Großschadensereignissen, wie Waldbrände oder bei großen Unfällen oder einem Brand in einem Tunnel. Auch bei größeren Sanitätswachdiensten während großen Veranstaltungen, wie dem SeaYou-Festival, wird er gebraucht. Bei Personensuchen kommt ein wichtiges technisches Detail der Ausstattung zum Einsatz: eine Infrarotdrohne. Sie kann problemlos größere Gebiete überfliegen und Wärmebilder aufnehmen. So kann die Drohne Personen in unübersichtlichem Gelände finden, aber auch Glutnester entdecken.
Die Ausstattung macht den Unterschied
Ausgestattet ist er nach neuestem ergonomischem und technischem Standard. Dazu gehören sieben Funkgeräte - drei können über den Funkmast betrieben werden – eine Telefonanlage, eine Infrarotdrohne, ein Stromaggregat, Absperr- und Absicherungsmaterial, ein Vorzelt, ein aufblasbares Zelt, Getränke und eine Kaffeemaschine, PCs und Laptops, ein großer Außenmonitor, ein digitales Funksystem und Flipcharts sowie ausreichend topografisches Kartenmaterial. Auch wenn das nach viel klingt, ist der ELW nur mit dem Notwendigsten ausgestattet.
Schulungsaufwand ist nicht zu unterschätzen
Einige Übungsstunden hat der ELW seit März dieses Jahres nun schon hinter sich. Dazu gehörten nicht nur verschiedene Einsätze, auch die Ehrenamtlichen mussten eingewiesen und geschult werden. Für die Drohne war es auch notwendig einen Führerschein zu machen.
Offiziell im Dienst
Die zur Einweihung geladenen Gäste waren begeistert von den Möglichkeiten, die der neue ELW nun bietet, um einen großen Einsatz zu koordinieren. „Für die andern Bereitschaftsorganisationen ist es wichtig zu wissen, was nun möglich ist,“ ergänzt Jens Ruppenthal, Kreisbereitschaftsleiter, „denn nur so können wir während einem Einsatz auch optimal zusammenarbeiten.“ Hier wird es in Zukunft auch gemeinsame Übungen geben, um die Zusammenarbeit noch weiter voranzubringen.
Bild v.l.n.r.: Sven Schumann (Rettungsdienstleiter), Ralf Kesselring (stellv. Kreisbrandmeister), Michael Haberstroh (Volksbank), Thorsten Konstanzer (Wachenleiter DRK Emmendingen, Leitungsteam ELW), Christoph Dümmig (Polizei), Jens Ruppenthal (DRK Kreisbereitschaftsleitung, Leitungsteam ELW), Thomas Ambs (Leitungsteam ELW), Frank Stöhr (Polizei), Stefan Kieninger (Polizei), Alexander Breisacher (DRK Kreisgeschäftsführer). Nicht mit auf dem Bild: Yvonne Flamm (Sparkasse).