Jährlich sammelt das DRK rund 320 Tonnen Altkleider in über 100 Containern im Landkreis Emmendingen. Doch die Bedingungen für das Textilrecycling haben sich drastisch verschlechtert. Viele Container werden als Mülltonnen missbraucht – von Altkleidern gemischt mit Hausmüll bis hin zu kuriosen Fundstücken wie Bilderrahmen oder sogar toten Haustieren. Jeder Fehlwurf bedeutet zusätzliche Entsorgungskosten.
Herausforderungen für gemeinnützige Organisationen durch fallende Altkleiderpreise
Der Verfall der Altkleiderpreise setzt dem Markt weiter zu. Unternehmen wie die Soex-Gruppe, einer der größten Textilrecycler Deutschlands und ehemaliger Partner des Kreisverbandes, mussten Insolvenz anmelden. Auch andere Verwerter ziehen sich aus der Region zurück. Früher konnte der Kreisverband mit den Erlösen soziale Projekte finanzieren. Heute ist es fraglich, ob wir die Kosten für das Einsammeln der Ware sowie die Entsorgung des Mülls decken können
Gesetzliche Vorgaben und wachsende Textilberge
Seit Anfang des Jahres gelten strengere Regeln: Textilien müssen getrennt vom Restmüll gesammelt werden. Kleidung, selbst beschädigte, darf nicht einfach entsorgt werden. Doch während die Vorschriften steigen, hinken die Recyclingkapazitäten hinterher. Laut Branchenverband werden nur rund die Hälfte der Altkleider weitergetragen, oft außerhalb Europas. Der Rest landet in der Industrie – oder bleibt ungenutzt.
Bewusster Spenden und das eigene Konsumverhalten hinterfragen
Wir bitte weiterhin um Unterstützung: Saubere, tragbare Kleidung hilft weiterhin, Menschen in Not zu unterstützen. Bitte vermeiden Sie es, Müll in unsere Container zu werfen. Eine langfristige Lösung besteht nur in einem bewussteren Konsumverhalten. Der beste Beitrag zur Umwelt ist, weniger, aber dafür hochwertige Kleidung zu kaufen.
Der DRK-Kreisverband Emmendingen bleibt trotz der Herausforderungen engagiert und hofft auf ein Umdenken – für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft und weniger Textilmüll in der Region.