Während die Kinder auf der Bühne sind, gibt Carina Ziegler von vorne unterhalb der Bühne die Regieanweisungen. Sie ist Schulbegleiterin beim DRK Kreisverband Emmendingen und leitet seit 15 Jahren als Regisseurin Inklusive Kinder-Musicalgruppen, ist Heilerziehungspflegerin und Komponistin diverser eigener Kindermusicals und hat bereits letztes Jahr für das DRK das wunderbare Musical „Regenbogenfisch“ mit Kindern einstudiert. Unterstützt wurde sie in diesem Jahr von ihren Töchtern Elsa-Animae und Lilly-Freyja Ziegler und Kersten Lügger, dem Sohn der Teamleitung Schulbegleitung des DRKs.
„Im Zentrum stand dieses Jahr, so viele ukrainische Kinder wie möglich zu integrieren. Dass die Namensliste innerhalb von wenigen Wochen auf über 50 Kinder anstieg, damit hatte niemand gerechnet“, erzählt Carina Ziegler. Unter den schlussendlich 35 Kindern, waren 14 Kinder aus der Ukraine, die teilweise kaum Deutsch sprachen, sowie drei Kinder mit Beeinträchtigungen, wovon ein Mädchen im Rollstuhl saß. „Für die Kinder aber kein Problem. Für sie gibt es diese Hürden nicht, die wir Erwachsene uns oft im Kopf ausmalen. Alle haben sich gegenseitig geholfen“, ergänzt die Regisseurin begeistert. Mascha, ein ukrainisches Mädchen, übernahm die Rolle der Dolmetscherin. „Und bei den Liedern führte Lippenlesen zu dem sensationellen Erfolg.“
Ihre Begeisterung, Power und Herzblut reißt nicht nur die Kinder mit. Auch die Zuschauer sind im Bann des Musicals. „Ein Fünf-Tage-Wunder“, nennt es Carina Ziegler liebevoll. Denn was innerhalb dieser Zeit auf die Beine gestellt wurde ist unglaublich. Nicht nur Texte mussten auswendig gelernt werden, sondern auch die Choreografien mussten einstudiert und das Bühnenbild liebevoll gestaltet werden. Dabei ist das Musical nicht einfach nur eine Geschichte. Zeitkritisch nimmt es den Klimawandel und die Ausbeutung der Erde in den Blick. So lernen die Mäuse auf der Bühne, dass wenn man der Erde etwas wegnimmt, sollte man ihr auch wieder etwas zurückgeben, damit alle zusammen gut leben können. Für alle war dieser Nachmittag ein unvergessliches Erlebnis, das Dank der Fördergelder des Deutschen Roten Kreuzes stattfinden konnte. Ein großer Dank geht auch an das Helferteam und die vielen Eltern, die im Hintergrund mitgewirkt haben. „Und die Nachfrage nach einem Folgeprojekt im nächsten Jahr ist jetzt schon groß“, freut sich Carina Ziegler.