· Pressemitteilung

DRK-Kreisverband Emmendingen Kreisversammlung: Trotz kommender Herausforderungen gut aufgestellt

Bei der Kreisversammlung am 08. Oktober 2024 in der Turn- und Festhalle von Reute standen neben Lob und Anerkennung auch kritische Themen und zukunftsweisende Entscheidungen im Mittelpunkt.

„Hilfe ist gelebte Menschlichkeit“, mit diesen Worten begrüßte Hanno Hurth, Vorstandsvorsitzender des DRK-Kreisverbandes die Gäste. Die Grundsätze des Deutschen Roten Kreuzes werden im Landkreis gelebt und in konkrete Hilfe umgesetzt. Um weiterhin die Hilfe in gleicher Qualität liefern zu können brauche es jedoch mehr finanzielle Unterstützung. 

Herausforderungen im Rettungsdienst

Ein zentrales Thema ist das neue Rettungsdienstgesetz, das den Kreisverband vor Herausforderungen stellt. Zwar konnte der Landesverband Badisches Rotes Kreuz bei der Gestaltung des Gesetzes daraufhin wirken, dass nicht jeder Notfall die gleiche Dringlichkeit hat, dennoch erfordert es Neuerungen und Erweiterungen der Rettungswachen, des Personals und der Fahrzeuge.

Zum wiederholten Mal hat das Land Anträge zum Bau der neuen Rettungswachen in Emmendingen und Malterdingen abgelehnt. Nach der Kürzung des Haushaltes stehen für den Rettungsdienst sehr viel weniger Mittel zur Verfügung. Dank der Unterstützung der Gemeinde Malterdingen konnte trotz fehlender Förderung schon mit dem Bau der Wache begonnen werden. Die Förderung für Emmendingen wird nach zweimaliger Absage im Folgejahr erneut beantragt.

Eine positive Nachricht kam von der Integrierten Leistelle. Just am gleichen Nachmittag wurde der Digitalfunk vom Innenministerium genehmigt und abgenommen. Ab sofort darf die Leitstelle die Einsatzkräfte digital anfunken. Die meisten Rettungsfahrzeuge sind hierfür schon ausgestattet und die Ortsvereine überwiegend geschult. Damit die DRK-Ortsvereine ihre Fahrzeuge nachrüsten können, hat hier der Kreistag einer Förderung von 100.000 Euro zugestimmt. Das deckt ungefähr die Hälfte der Kosten. 

Soziale Arbeit und Pflege im Fokus

Starke Bereiche des Kreisverbandes sind die Bereiche Sozialarbeit und Sozialer Service mit dem Hausnotruf. Im Landkreis werden über 1.400 Menschen mit dem Notknopf abgesichert. Ein wichtiger Teil davon ist der ehrenamtliche Hintergrunddienst, der mit den hauptamtlichen Mitarbeitenden hervorragend zusammenarbeitet.

Als verlässlicher Partner der Behörde arbeitet der Kreisverband im Bereich Schulbegleitung und der neuen sozialpädagogischen Familienhilfe. Die Stellen werden über das Amt finanziert. So kann Inklusion gelebt und Familien bei der Bewältigung ihres Alltages zu geholfen werden.

Weniger erfreulich verlief jedoch die Entwicklung des ambulanten Pflegedienstes. Aufgrund mangelnder Kostendeckung sah sich der Kreisverband gezwungen, die Kooperation mit der „3sam“ auf eine komplette Übernahme zu erweitern. Im Gegensatz dazu erfreut sich die Tagespflege einer starken Nachfrage, die Plätze sind hier vollständig ausgebucht.

Ehrenamtliche zunehmend gefordert

Wie aus den Zahlen der letzten Jahre hervorgeht, ist das Ehrenamt deutlich mehr gefordert. Im Jahr 2023 kamen die Einsätze im Schnitt auf 3,8 Einsätze pro Tag. 

Ein wichtiger Punkt, über den die Versammlung an diesem Abend abstimmte war die Erhöhung der Umlage der Ortsvereine an den Kreisverband im kommenden Jahr. Die Umlage errechnet sich an der Höhe der Einwohnerzahl des jeweiligen Ortes der Vereine. So war die bisherige Umlage bei 1,85 Euro pro Einwohner. Durch gestiegene Kosten in der Verwaltung, der Digitalisierung und Unterhalt verschiedener ehrenamtlicher Fahrzeuge, aber auch der Übernahme der Ausbildungskosten der Bereitschaften, reicht die Umlage nicht mehr aus. Hinzu kommt, dass auch die Umlage vom Kreisverband an den Landesverband gestiegen ist. So wurde demokratisch beschlossen die Umlage auf 2,47 Euro zu erhöhen.

Anerkennung und Ausblick

Großes Lob für das Engagement des DRK-Kreisverbandes kam von verschiedenen Seiten. Alexander Breisacher, Geschäftsführer des Kreisverbandes, sowie Michael Schlegel, Bürgermeister von Reute, würdigten die Arbeit der Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen gleichermaßen. Auch Leonard von Hammerstein, Landesgeschäftsführer des Badischen Roten Kreuzes, hob die Vielfalt der Angebote im Kreisverband hervor und bedankte sich besonders für das Engagement während der Fußball-Europameisterschaft. Die vertrauensvolle partnerschaftliche Zusammenarbeit wurde von Florian Leist, stellvertretender Leiter des Polizeireviers Emmendingen, und Christian Leiberich, Kreisbrandmeister vom Amt für Katastrophenschutz, hervorgehoben.

Das Fazit der Versammlung lautete: „Weiter so“, mit der klaren Ergänzung von Hanno Hurth, dass dies „noch wirtschaftlicher“ geschehen müsse, um den wachsenden Herausforderungen gerecht zu werden.