„Angesichts der vielen Krisen weltweit – ich nenne nur die Flüchtlingskrise, die Folgen des Klimawandels und die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten – fällt es schwer von Normalität zu sprechen“, mit diesen Worten begrüßte Hanno Hurth, Kreisvorsitzender des DRK Kreisverbandes Emmendingen, die Gäste. Dennoch sind nach der Pandemie die Aktivitäten wieder uneingeschränkt im Angebot und auch sehr gut besucht. So ist die Tagespflege wieder gut belegt und die Erste-Hilfe-Kurse sind ausgebucht. Der Rettungsdienst ist personell sehr gut aufgestellt. Einen Rückschlag gibt es hier eher bei den Baumaßnahmen. So konnten zwar zwei neue Rettungswachen in Gutach und im Elztal gebaut werden, ebenso sind neue Wachen in Herbolzheim und Malterdingen in Planung, jedoch wurden für die neue genehmigte Rettungswache in Emmendingen die Fördergelder nicht freigegeben. Denn der Landeshaushalt wurde von 25 Mio. Euro für Rettungswachen auf 6 Mio. Euro gekürzt. „Auf der einen Seite diskutiert die Landespolitik über die Reduzierung von Hilfsfristen und dazu braucht es Rettungswachen und Vorhalteerweiterungen. Gleichzeitig werden die dafür dringend benötigten Finanzmittel nicht bereitgestellt“, so Hurth. Alexander Breisacher, Kreisgeschäftsführer des DRK-Kreisverbandes ergänzt: „Das bedeutet unsere Mitarbeitenden müssen mindestens ein weiteres Jahr in beengten Verhältnissen arbeiten und in Containern ruhen.“
Besonders hervorgehoben wurde die hohe Qualität der Integrierten Leitstelle. Auch hier sind aber Baumaßnahmen notwendig, um die steigenden Anforderungen, wie Räume, Personal und Technik, auffangen zu können. Eine weitere Neuerung wird der Digitalfunk sein, der noch in diesem Jahr eingeführt werden soll. Parallel dazu wird aber noch zwei oder drei Jahre der analoge Funk bestehen bleiben.
Beim Pflegedienst Helfende Hände wird die verlässliche Versorgung der Patienten, aber gleichzeitig auch weiterhin gute Arbeitsbedingungen, großgeschrieben. Aufgrund dessen wurde eine Kooperation mit dem Pflegedienst 3sam eingegangen.
Einen größeren Einbruch werden die Migrationsdienste vor sich haben. Hier werden schon im nächsten Jahr, aber auch in 2025, viele Fördermittel gestrichen, weshalb hier Arbeitsplätze wegfallen werden. Dies wird nicht nur Auswirkungen auf die Arbeit in der Flüchtlingssozialarbeit und im Integrationsmanagement haben, sondern auch auf den ganzen Landkreis, wenn es deutlich weninger erste Ansprechpartner für Geflüchtete geben wird.
Die Entlastung des Vorstandes, die Festsetzung des Mitgliedsbeitrages und der Bericht für das Geschäftsjahr 2021, als auch die Festlegung des Wirtschaftsprüfers wurden einstimmig beschlossen und angenommen. Die Wirtschaftszahlen blieben auch im Jahr 2022 stabil. Das bestätigte Schatzmeister Klaus-Dieter Sauer. Er gab aber auch zu bedenken, dass die schwarzen Zahlen aus dem Vorjahr, durch die Einnahmen der Pandemie entstanden seien und man nicht davon ausgehen könne, dass sich dieser Trend fortsetzen werde.
„Ein geschätzter Partner im öffentlichen Leben“, so bezeichnet Hans-Ulrich Lutz, Ortsvorsteher von Heimbach, das DRK. Und damit ist er nicht alleine. Auch Polizeioberrat Stefan Kieninger, Leiter des Führungs- und Lagezentrums, ist die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit wichtig. So sei der neue Einsatzleitwagen eine große Bereicherung und unterstütze zusammen mit der DRK-Rettungshundestaffel die Personensuche. Auch bei der Überbringung von schlechten Nachrichten bei Betroffenen sei er über die Hilfe der Notfallnachsorge sehr dankbar. Als Blaulichtfamilie bezeichnet Christian Leiberich, Kreisbrandmeister und Leiter des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz das gemeinsame Wirken. So arbeiten Feuerwehr und das DRK im Haupt- und Ehrenamt bei Einsätzen Seite an Seite. Toll sei die gemeinsame Präsentation in der Öffentlichkeit aber auch die gemeinsamen Rettungszentren.
Für eine große Überraschung sorgte Eva-Maria Münzer, Vizepräsidentin des Landesverbandes Badisches Rotes Kreuz. Nach ihrer Eröffnung, dass das Rote Kreuz im Nahen Osten maßgeblich mit daran beteiligt war, dass zwei Geiseln freigelassen wurden, und ihrem Aufruf, dass es der Bevölkerung dort immer schlechter gehe, hob sie aber auch die schönen Momente hervor. „Besonders freue ich mich, einem so besonderen Menschen die höchste Auszeichnung, das höchste Ehrenzeichen des DRKs, verleihen zu dürfen“. Mit diesen Worten überreichte sie Walter Striegel, dem Rotkreuzbeauftragten des DRK-Kreisverbandes, die Ehrennadel.
Bild v.l.n.r.: Eva-Maria Münzer, Vizepräsidentin des Landesverbandes Badisches Rotes Kreuz und Walter Striegel, Rotkreuzbeauftragten des DRK-Kreisverbandes.