32 Kinder unterschiedlicher Nationalität, Hautfarbe, Landkreise, Alter und Institutionen; Kinder mit und ohne Handicap durften sechs Tage lang miteinander wachsen, lernen und sich gemeinsam und auf der Bühne verwirklichen. Eine vollbesetzte Halle, nicht-enden-wollender Applaus und eine Zugabe waren Ausdruck des tollen Erfolges der Aufführung am vergangenen Wochenende.
Eine Woche lang, zwischen fünf und sechs Stunden am Tag, verwebten die Kinder jede einzelne Sekunde zu einem grenzenlosen, wunderbunten Unterwasserspektakel. Durch quietschvergnügtes Toben, Aufwärmen mit verrückten Liedern oder auch dem Yoga Sonnengruß, diversen Achtsamkeitsübungen und Spiegelarbeit, wuchsen neue Freundschaften und die Kinder schnell und zu einem „Schwarm“ zusammen. Ganz so, wie es im Musical „Regenbogenfisch, komm, hilf mir!“ dargestellt werden sollte.
Zusätzlich fand ein Schauspieltraining statt, um verschiedene Stimmungen transportieren zu lernen. Sieben Lieder mit den entsprechenden Choreographien wurden zusammen erarbeitet. Originelle und sich nie wiederholende Klatschzeichen aus stampfen, klatschen, schnippen usw. sorgten in turbulenteren Phasen schnell für Ruhe und Konzentration, denn um sich auf dem Bühnen-Labyrinth, bestehend aus unzähligen, farbigen Klebestreifen orientieren zu können, mussten die Kinder sehr fokussiert bei der Sache bleiben.
Schon am ersten Tag wurden die einzelnen Rollen, Soli und Sprechtexte verteilt und die Botschaft des Stückes „Antidiskriminierung“ und „Gemeinschaft“ thematisiert. Die Kinder waren mit Feuereifer dabei, verinnerlichten blitzgeschwind die aufgestellten Regeln und erschienen jeden Tag glücklich und energiegeladen zu den Proben. Zum Auftanken gab es nicht nur ab und zu ein Gummitierchen und gemeinsame Vesperrunden, sondern auch tiefgehende Meditationen, die das Zusammengehörigkeitsgefühl zusätzlich stärkten. Zum Ende eines jeden Probentages durften die Kinder sich stets eine individuelle Verabschiedung aussuchen: entweder einen Check (Hände, Füße, Hüfte, Ellenbogen o.Ä.), eine Umarmung oder ein flippiges Tänzchen.
Die Kinder gestalteten ihr Bühnenbild selbst mit, indem sie beispielsweise Zuhause verschiedene Seesterne, Schildkröten oder Quallen bastelten oder am Vortag der Show mit ihren Eltern beim Aufbau halfen. Auch die bunten Schuppenkostüme wurden miteinander kreiert. So entstand eine leuchtend schöne Meerestierbühne, die alle vollends verzauberte.
Viele Eltern hatten sich innerhalb dieser einen Woche sehr engagiert und Carina Ziegler und ihr Team großartig unterstützt. Besonders dankbar waren Eltern von außerhalb, deren Kinder ohne den eigens für dieses Projekt eingerichteten Fahrdienst der Fa. Rother aus Waldkirch, keine Möglichkeit gehabt hätten, an diesem unvergesslichen und erfüllenden Projekt teilzunehmen.
Dank der aus dem „Corona Aufholprogramm für Kinder und Jugendliche“ zur Verfügung gestellten Bundesmittel konnte allen Kindern nicht nur die Teilhabe, sondern vor allen Dingen das selbstverständliche „Mittendrinsein“ ermöglicht werden. Es ist ein schönes und beruhigendes Gefühl, dass Kinder immer noch der Mittelpunkt unserer Gesellschaft sind. Mit Projekten und Programmen dieser Art bleiben sie sichtbar, unübersehbar und den 150 absolut begeisterten und Beifall klatschenden Zuschauern gewiss mit ihrem „Meereswasser rock rock“ noch sehr lange im Ohr.