Ob aus der Ukraine, Türkei, Nordmazedonien oder Syrien: Die Kinder haben in ihrem kurzen Leben schon viel erlebt. Manchmal auch schon zu viel. Gelandet sind sie mit ihren Familien nach ihrer Flucht in Malterdingen. Hier warten die Eltern darauf, dass sie sich integrieren können. Dazu gehört aber zuerst einmal, dass sie die Sprache lernen. Doch wie soll man Kurse besuchen, wenn die Kinder noch zu klein sind und man keine Betreuung hat? Und wie können sich die Kinder in einem neuen Land zurechtfinden, wenn sie nicht mit anderen Kindern in Kontakt kommen?
„Wir haben das in die Hand genommen und eine Notfallbetreuungsgruppe ins Leben gerufen, bis die Kinder einen Kindergartenplatz bekommen,“ erklärt Zeyneb Othman, Flüchtlingssozialarbeiterin beim DRK Kreisverband Emmendingen. Zwischen zwölf und fünfzehn Kinder unterschiedlicher Herkunft kommen zweimal in der Woche für ein paar Stunden ins Pfarrhaus in Malterdingen. Betreut werden sie von Samira Othman und Arwa Alhasan. Sie betreuen nicht nur die Kinder, sie bereiten sie auch auf den Kindergarten vor. Dazu gehören Themen wie Ernährung aber auch richtiges Spielen. Natürlich bekommen die Kinder auch wichtige deutsche Wörter beigebracht, die sie in ihrem Alltag brauchen. Arwa Alhasan ist Lehrerin und seit 4 Monate in Deutschland. Sie wartet noch darauf, dass sie auch hier wieder als Lehrerin arbeiten kann. Insgesamt spricht sie fünf Sprachen und trotzdem müssen sich die beiden Betreuerinnen mit manchen Kindern mit Händen und Füßen verständigen. Aber das funktioniere wunderbar. Samira Othman fährt an den Betreuungstagen dreimal zu den Unterkünften um die Kinder einzusammeln und zum Pfarrhaus zu bringen. „Der Weg ist für die Kinder zu weit zum Laufen und fürs Busfahren sind sie einfach noch zu klein,“ ergänzt sie. Donnerstags wird immer gemeinsam gefrühstückt. Hierfür bringt Samira Othman oft selbst etwas Brot und Gemüse mit. Der Rest wird vom DRK organisiert.
„Wir sind noch auf der Suche nach Ehrenamtlichen, die sich vorstellen können, die Kinder anfangs im Kindergarten für ein paar Stunden zu begleiten, damit sie gut im dortigen Alltag ankommen können,“ so Zeyneb Othman. Wer sich vorstellen kann, dort für eine Aufwandentschädigung auszuhelfen, kann sich gerne direkt bei ihr melden: 07643 93714 20, Zeyneb.othman@drk-emmendingen.de.